Miteinander essen – ein wichtiger Teil der Kommunionvorbereitung

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Seit gut 10 Jahren gehört die Kochaktion zur Kommunionvorbereitung. Die Kommunionfamilien sind bei diesen Aktionen dazu eingeladen, miteinander zu kochen, einen festlichen Tisch zu decken und dann gemeinsam zu essen.

Die Kommunion baut ganz selbstverständlich auf einem festlichen Mahl auf. Zur Zeit Jesu war das das Pascha-Mahl, das die jüdische Familie jedes Jahr gefeiert hat und die Feier des Sabbats in jeder Woche. In christlicher Zeit wurden es dann die verschiedenen christlichen Feste im Jahresverlauf und der Sonntag.Kochaktion

Miteinander essen – gar nicht mehr so selbstverständlich

Der Wandel der Gesellschaft hat hier zu Änderungen geführt. Wo es in früheren Jahren noch selbstverständlich war, dass die Familie gemeinsam am Tisch saß, ist das heute meist die Ausnahme. Verschiedene Arbeits- und Schulzeiten, Ganztagsbetreuung, Freizeittermine, unterschiedliche Familiensituationen, es gibt viele kaum noch Zeiten, an denen man ganz selbstverständlich mit der ganzen Familie isst. Diese Erfahrung haben wir schon vor mehr als zehn Jahren gemacht und uns gefragt, ob unter solchen Bedingungen die bisherige Kommunionvorbereitung überhaupt noch verstanden werden kann.

Nach verschiedenen Versuchen wie die Einladung der Kommuniongruppen zum Essen ins Pfarrhaus, die Verbindung der Vorbereitung mit Essenszeiten und den guten Erfahrungen mit allen Formen des gemeinsamen Essens ist dann die Idee der Kochaktion entstanden: Nicht nur die Kinder, sondern auch ihre Familien sollten zu einem Festmahl zusammen kommen. Und das Ganze nicht am Ende der Kommunionvorbereitung, sondern mittendrin. Denn so konnte die Kommunionvorbereitung auf den Erfahrungen dieses Tages aufbauen.

Einfache Vorbereitung

Die Vorbereitung ist einfach: Es wird beim ersten Elternabend ein Termin ausgemacht, dann wird eines unserer Pfarrheime mit einer guten Küche reserviert und jemand von den Eltern erklärt sich bereit, den Einkauf  zu übernehmen. Nach einigen Versuchen in der Anfangszeit ist der Menüplan mittlerweile erprobt:

  1. Gang: rohes Gemüse mit Dip
  2. Gang: Nudeln mit Hackfleisch- oder anderer Soße
  3. Gang: ObstsalatKochaktion

Warum gerade dieses Essen?

Nudeln mit Soße funktioniert bei Kindern immer, es sind vegetarische und nichtvegetarische Varianten mit wenig Aufwand möglich und es gibt bei den beteiligten Eltern viele gute Rezepte dafür. Das Gemüse essen Kinder erfahrungsgemäß lieber roh als gekocht und die dafür geeigneten Gemüsesorten schmecken auch den Erwachsenen gut und sind obendrein noch gesund. Außerdem gibt es damit jede Menge zu schnippeln. Und gerade dabei haben die Kinder viel Spaß. Aus dem gleichen Grund gibt es zum Nachtisch einen Obstsalat.

Festliche Tafel

Während die Einen schnippeln, bereiten die anderen in der Küche die Soße zu und bringen das Nudelwasser zum Kochen. Bei den großen Mengen muss man daran denken, den Nudeltopf früh genug auf den Herd zu stellen. Wer will schon – wenn alles fertig ist und die Soße lecker riecht – stundenlang auf das Nudelwasser warten? Die dritte Gruppe bereitet den Festtisch vor. Es werden Tische und Stühle zu einer großen Tafel zusammen gestellt, der Tisch wird gedeckt und dekoriert so dass es am Ende für Jeden einen Platz an der festlichen Tafel gibt.

Brot und WeinKochaktion

Wenn alles bereit ist, versammeln sich alle am Tisch. Das Festmahl beginnt mit dem Segen über das Brot. Dann teilen alle ein Fladenbrot, d.h. jeder nimmt sich ein Stück vom Brot und gibt es an den/die Nachbarn/in weiter. Das Brot wird miteinander gegessen und darauf aufmerksam gemacht, dass Jesus diese alte jüdische Tradition bei der Kommunion aufgegriffen hat und ihr eine neue Bedeutung gegeben hat.

Zum jüdischen Festmahl gehört auch der Segensbecher Wein. Da viele Kinder dabei sind und viele Erwachsene noch Auto fahren müssen gibt es bei der Kochaktion für den Wein Alternativen: Das kann Traubensaft sein, manchmal ist es aber auch Apfelsaft, Sprudel oder ein anderes Getränk. Wichtig ist die Bedeutung: Laut der Bibel erfreut der Wein das Herz des Menschen. Also soll dieses Getränk ganz einfach schmecken. Nach dem Segen über den Wein trinken alle aus ihrem Glas. Danach beginnt das Festmahl mit dem ersten Gang.

Dieser besondere Beginn des Festmahles schlägt eine Brücke zur Kommunion. Bei den späteren Katechesen können wir auf diese Erfahrungen aufbauen und auf dieser Grundlage erklären, was die Kommunion ist.

Aufräumen

Am Ende bleibt noch das Aufräumen. Auch das machen alle zusammen und es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell das geht, wenn alle anpacken.

Informationen zur Kommunionvorbereitung