Ein Kind erlebt die Welt anders als Erwachsene. Manches erscheint ihm bedrohlich, was für Erwachsene ganz normal ist, manches nimmt es als normal, das für Erwachsene schwer zu bewältigen ist. So ist es auch mit allen Fragen von Tod und Sterben. Der Tod eines Menschen wirft viele Fragen auf, aber es sind bei Kindern oft ganz andere Fragen als bei den Erwachsenen.

Die Begegnung mit dem Tod kann sehr unterschiedlich sein. Stirbt das geliebte Haustier oder sieht das Kind ein totes Tier am Straßenrand? Erfährt das Kind vom Tod eines entfernten Verwandten oder vom Tod der Großeltern? Wenn es keine große Nähe zu der verstorbenen Person gibt ist alles meist relativ einfach. Man kann ganz sachlich über den Tod reden.

Wenn aber jemand stirbt, der dem Kind sehr nahe stand, dann erlebt das Kind die Trauer genauso wie ein Erwachsener. Und es sucht genauso nach Antworten, was jetzt mit dieser Person ist. Erwachsene können helfen, indem sie Fragen des Kindes ernst nehmen und mit dem Kind zusammen nach Antworten suchen. Es ist wichtig, auf die Kinder ein zu gehen und ehrlich zu sein. Die Tatsache, dass jemand gestorben und nicht mehr da ist, lässt sich nicht verstecken. Kinder dürfen Erwachsene trauern sehen. Das hilft ihnen bei ihrer eigenen Trauer. Auch sie brauchen Möglichkeiten, ihre Trauer auszudrücken. So kann es hilfreich sein, eine Kerze für den/die Verstorbene/n anzuzünden.

Es gibt rund um Tod und Sterben viele gute und bewährte Traditionen. Diese können Kinder mit den Erwachsenen zusammen vollziehen und dadurch kennen lernen. Kinder können zum Gebet für Verstorbene, zum Trauergottesdienst und zur Beerdigung mit gehen. Es geht ihnen dabei oft genauso wie den Erwachsenen: Auf der einen Seite wollen sie dabei sein, auf der anderen Seite kann es sein, dass sie ein mulmiges Gefühl haben und sich fürchten, weil sie nicht wissen, was auf sie zu kommt. Es hilft ihnen, wenn die Erwachsenen sie ganz selbstverständlich mitnehmen. Wenn ein Kind allerdings nicht mit zur Beerdigung will, sollte man das respektieren. Es sollte auch kurzfristig zu Hause bleiben dürfen. Dann ist es wichtig, dass jemand bei dem Kind bleibt und es nicht alleine ist.

Im Buchhandel gibt es Bücher, die den Kindern und ihren Eltern helfen, sich mit dem Tod auseinanderzusetzen. Wenn man solche Bücher gemeinsam anschaut, kann das helfen über schwierige Dinge zu sprechen.

In der Kirche können Kinder den Auferstehungsglauben der Christen kennen lernen. Er kann sie genauso trösten wie er Erwachsene tröstet.