Katholisch in und um Saarbrücken

Der erste Newsletter des Dekanates Saarbrücken

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hinschauen, zuhören, beraten lassen

Sondierung

Hallo,
um die Inhalte der Synode im Bistum Trier erfolgreich und unkompliziert umsetzen und unbeschwert leben zu können, braucht es schlankere Strukturen in der Verwaltung der Kirche vor Ort. Dafür sollen sich in Zukunft Pfarreien im gesamten Bistum zusammenschließen und fusionieren.

Bevor das passiert, möchte Bischof Stephan Ackermann aber genau hinschauen, zuhören und sich beraten lassen.

Sondierung als vorbereitender Prozess

Kirche entwickelt sich immer wieder neu. Von Ort zu Ort ist diese Entwicklung unterschiedlich, denn sie geht von den Menschen aus, die vor Ort ihren Glauben leben und einen persönlichen Bezug zu ihren Seelsorgerinnen und Seelsorger haben.

Im Hinblick auf Fusionen von Pfarreien wollen wir genau hinschauen, was vor Ort vorhanden ist. Da der Bischof das nicht alleine machen kann, hat er Beauftragte eingesetzt. Für das Dekanat Saarbrücken sind das zum einen Dechant Benedikt Welter und Dekanatsreferentin Beate Barg als lokale Expert/-innen und zum anderen Pfarrer Clemens Grünebach und Klaus Becker, die als diözesane Beauftragte einen Blick “von außen” beitragen.

Was genau machen diese Beauftragten?

Die Sondierer wollen wissen, wie das kirchliche Leben vor Ort aussieht. Was ist lebendig? Was ist in Zukunft besonders förderungswürdig? Wo brauchen Pfarreien und andere kirchliche Initiativen und Gemeinschaften mehr oder auch weniger Unterstützung?

Sie werden unvoreingenommen auf die Situation des Personals, der Räte und Gremien und Finanzen schauen. Hierzu werden Sie in den kommenden Wochen mit Seelsorgenden und Mitgliedern der Gremien eine Vielzahl an Gesprächen führen. Es geht darum, die Pfarreien aus erster Hand kennen zu lernen.

Was passiert nach der Sondierung?

Ende Juni werden alle Zahlen, Daten und Gesprächsergebnisse in einen Bericht einfließen. In diesem Bericht findet sich auf Grundlage der individuellen Situation der einzelnen Pfarreien ein Überblick zu den anstehenden Entwicklungsschritten. Diese Ergebnisse sollen noch vor Start der Sommerferien mit Vertreterinnen und Vertreter aus Pfarreien, Gruppierungen und Initiativen besprochen werden.

Denn eins steht fest

Indem sich Pfarreien neu zusammenfinden, gegenseitig helfen und Menschen noch stärker vernetzt kirchliches Leben gestalten, lässt sich schrittweise die Vision einer Kirche umsetzen, die den einzelnen Menschen im Blick hat und dessen Begabungen fördert.

Sie haben Fragen zu diesem Prozess? Sie wollen mehr zu einzelnen Schritten der Sondierungsphase wissen? Schreiben Sie uns!

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Auf das Verhältnis der Zahlen kommt es an

von Dechant Benedikt Welter

Die Pandemie steckt voller Zahlen: wir hören und lesen von „Fallzahlen“, „Inzidenzen“ und „R-Werten“. Aus den Relationen, dem Verhältnis der Zahlen zueinander, wird dann eine Bestimmung der Realität abgeleitet.

Diese „Relation“ sollten wir auch auf die Zahlen des Kirchenjahres anwenden: 40 Tagen der Fastenzeit stehen 50 Tage der Osterzeit gegenüber. Rein numerisch hat die Osterzeit also ein Mehr von 10 Tagen. Das zeigt in der Relation zunächst, dass die Liturgie des Kirchenjahres der Osterfeier einen größeren Zeitraum gibt als der Vorbereitungszeit darauf. Das sagt etwas über die Gewichtung von Fasten, Buße und Verzicht im Verhältnis zu Freude, Jubel und Dank. Ostern ist „gewichtiger“ und bedeutender.

Das Verhältnis der Dauer zwischen österlicher Bußzeit und Osterzeit sagt aber auch etwas über den Grad der Anstrengung: 50 Tage sind anstrengender als 40 Tage. Daraus leite ich ab, dass Ostern anstrengender ist als Fasten.

Und das hat ja durchaus eine theologische Logik: Verzicht entspricht – gerade in diesen Zeiten – unserer täglichen Lebenserfahrung; die Einsicht in Schuld und Versagen und notwendiger Umkehr gehört zu unseren menschlichen Grunderfahrungen; das Bemühen um mich und andere in dem, was in der Fastenzeit, „Werke der Liebe“, genannt wird, beschreibt unseren Willen, es besser zu machen, uns selbst gegenüber wie den Menschen gegenüber, mit denen wir Leben.

Aber: dass da ein ewiges Leben ist; eines, das dem Tod trotzen kann; eines, das Liebe wirklich wahrwerden lässt; eines, das mit den Wundmalen unzerstörbar geworden ist, DAS entzieht sich allzu oft unserer Erfahrung.

Und so kommen wir an bei dem, was „glauben“ (als Tätigkeitswort) bedeutet: „Grundlage dessen, was man erhofft, ein Zutagetreten von Tatsachen, die man nicht sieht“ (Hebräerbrief 11, 1). Dass wir mit beiden Füßen auf einem Grund stehen, der trägt, weil wir glauben dürfen und glauben können an den Jesus Christus, der das alles ist: Mitleidender und Mitsterbender und Auferstandender und Lebendiger.

Leben wir das Zahlenverhältnis des Kirchenjahres: 50 zu 40.

 

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