Die Gottesdienst-Ordnung für den Monat September liegt in unseren Kirchen aus. Außerdem kann sie hier als PDF-Datei heruntergeladen werden.Gottesdienst-Ordnung Monat September 2024
Liebe Schwestern und Brüder,
das Titelbild zeigt die Prinsengracht in Amsterdam. In der Häuserzeile (am rechten Bildrand) liegt das Anna-Frank-Haus. Dort hat dieses jüdische Mädchen zusammen mit ihrer Familie bis zu ihrer Verhaftung durch die Gestapo im Jahr 1944 gelebt. Das Tagebuch von Anne Frank, das ihre Helferinnen und Helfer nach ihrer Verhaftung dort aufgefunden haben, machte das bis dahin unbekannte Mädchen weltberühmt. Millionenfach haben sich Menschen von ihren Erzählungen berühren lassen und jährlich besuchen zig-Tausende das Anne-Frank-Zentrum in Amsterdam.
Aus Anlass des 80. Jahrestages der Verhaftung findet bei uns, in der Jugendkirche eli.ja in der Halbergstraße, vom 28. September bis zum 23. November eine Ausstellung zum Leben von Anne Frank statt: „Anne Frank. Ein Mädchen schreibt Geschichte.“ Es gibt zwar wechselnde Öffnungszeiten, aber durchgängig wird die Ausstellung Montag-Freitag von 10-17 Uhr geöffnet sein. Wir dürfen Sie ermutigen, sich in dieser Zeit diese Ausstellung zum Leben von Anne Frank anzusehen.
Mit ihrem Tagebuch hat Anne Frank ein Zeichen gesetzt, das ihr ein Gedenken bewahrt. Ich werde immer wieder von Menschen angesprochen, die sich Gedanken um ihr Gedenken machen. Über die Art und Weise wie die Menschen, die ihnen wichtig waren, Abschied von ihnen nehmen können und in welcher Form sie ein Zeichen des Gedenkens setzen können. Dazu ist in unserer heutigen Gesellschaft und auch in unserer Kirche Vieles im Umbruch. Die klassische Beerdigung mit Sterbeamt, das gepflegte Grab auf dem Friedhof – alles keine Selbstverständlichkeit mehr. In unserer Gemeinde versuchen wir, das Seelsorgeteam, immer noch die Wünsche der Verstorbenen oder ihrer Angehörigen so umzusetzen, wie sie an uns herangetragen werden. Vielerorts ist dies aber schon nicht mehr möglich.
Liebe Schwestern und Brüder, ich denke, es ist eine zukünftige Herausforderung für uns alle, uns Gedanken um eine „Erinnerungskultur“ zu machen und darüber in Gespräch zu kommen. Denn letztlich geht es bei jedem Abschied um etwas ganz individuell persönliches und die Frage, was von diesem Leben in unserer Erinnerung bleibt. Was vom Reichtum eines Lebens in unserer persönlichen und gemeindlichen Zukunft bewahrt bleiben soll, sollte uns die Beschäftigung mit dieser Frage wert sein. Das sind wir der Würde jedes einzelnen Menschen schuldig.
Ich grüße Sie herzlich
Ihr Pastor
Matthias Holzapfel