Die aktuelle Gottesdienst-Ordnung liegt in den Kirchen aus und kann hier heruntergeladen werden.Gottesdienst-Ordnung Monat Oktober 2023
Unsere Pilgerfahrt nach Lourdes
„Sagt den Priestern, man soll hier eine Kapelle bauen und in Prozessionen kommen.“Diesen Satz soll die Gottesmutter Maria der jungen Bernadette gesagt haben als sie der Vierzehnjährigen im Jahr 1858 in der Grotte von Massabielle in Lourdes erschien.Eine Kapelle wurde gebaut. Aus der Kapelle wurde eine riesige Basilika , die die täglichen Pilgerströme fasst. Prozessionen werden täglich gefeiert in Form der Sakramentsprozession und der abendlichen Lichterprozession.
Auch wir machten uns am 13.September mit dem Bus auf den Weg nach Lourdes. Unser Bus startete am frühen Morgen mit unserem Pfarrer Matthias Holzapfel, den Pilgern aus unserer Gemeinde, unserem Busbegleiter Frank Schemmel und unserem Fahrer Alain. Dazu kamen unsere Mitpilger aus Saarlouis mit Pfarrer Frank Kleinjohann. Ich durfte die Pilger des Bistums als Pilgerärztin begleiten.
Nach einer Mittagspause mit heißen Würstchen, direkt aus dem Bus , erreichten wir am Nachmittag Nevers, wo wir den ersten gemeinsamen Gottesdienst aller 160 Buspilger aus dem Bistum Trier feierten. In Nevers konnten wir den unverweslichen Leib der Heiligen Bernadette besuchen. Bernadette war im Alter von nur 35 Jahren im Kloster von Nevers verstorben.
Nach einer anstrengenden Anfahrt und Übernachtung in Clermont-Ferrand setzten wir unsere Busfahrt früh morgens fort, wohlgemut, fleissig Rosenkranz und Angelus des Herrn betend, sowie Ave Maria und weitere Lieder singend unter der Regie unserer Pastöre und unseres Kantors Sebastian. Am Nachmittag erreichten wir schließlich Lourdes pünktlich zur Heiligen Messe in der oberen Basilika, einem leckeren Nachtessen und der Teilnahme an der Lichterprozession.
Der Freitag begann früh mit dem Gottesdienst in der Rosenkranzbasilika und der offiziellen Begrüßung der Pilger, nun auch der per Flugzeug angereisten Pilger, durch unseren Weihbischof Robert Brahm. Die Pilgerkerzen, insbesondere die Kerze des Bistums, wurden gesegnet und entzündet. Hier entstand auch unser Gruppenphoto.
Ein besonderer Tag war auch der Samstag, an dem wir uns zu einem frühen Gottesdienst in der Grotte trafen. Es ist ein besonderes Erlebnis, die Nähe Mariens in der Grotte und an der Quelle zu spüren. Danach machten wir uns auf den Weg zum Kreuzweg am Kalvarienberg. Alternativ konnten die Kranken, und die Pilger, die weniger gut zu Fuß waren, den ebenen Kreuzweg entlang der Gave wählen.
Täglich konnten wir an der Sakramentsprozession teilnehmen. Auch hier ist es ein besonderes Erlebnis, die vielen Kranken in Krankenliegen und Rollstühlen zu begleiten, den ihren Fahnen folgenden Pilgergruppen, Schwestern in Trachten, Jugendlichen in Kluften und vielen, vielen Gläubigen in der Prozession zu folgen.
„Trinken Sie aus der Quelle und waschen Sie sich“. Auch diese Worte soll die Gottesmutter an Bernadette gerichtet haben, worauf Bernadette die Quelle aufschürfte, davon trank und sich wusch. Viele Menschen sollen damals Heilung im Quellwasser erfahren haben. Auch heute pilgern Tausende Kranke und Gläubige nach Lourdes um Heilung, Trost, Kraft oder vielleicht ein Wunder zu erfahren. 70 Wunder wurden bislang anerkannt, 7000 Anträge wurden gestellt. Ich persönlich glaube, es gibt viel mehr persönliche Wunder in Lourdes, unspektakulär nach außen, aber tief im Inneren als Glaube, Hoffnung, Liebe, Vertrauen , Gemeinsamkeit und körperliche und seelische Genesung.
Immer wieder bewegend sind die abendliche Lichterprozession, das gemeinsame Gebet und das Singen des Lourdes-Liedes mit seinem Refrain „Ave, Ave, Ave Maria“. Wer dann noch Kraft hat, nimmt an dem anschließenden nächtlichen Gottesdienst in der Grotte teil.
Vier Tage in Lourdes, gemeinsam im Gebet, im Gesang, im Gottesdienst, während der Prozessionen, im Austausch von Gedanken, Erlebnissen, von Glauben und Zweifeln, beim Kerzenanzünden für Daheimgebliebene, Aufträge erfüllend wie Kerzen aufstellen, Quellwasser abfüllend zum Mitbringen haben uns verbunden. Aber auch ein Spaziergang durch die Altstadt, das Kaufen von Devotionalien, Marien- und Bernadetteanhängern, Rosenkränzen oder kitschigen
Erinnerungen gehörten dazu.
Am letzten Tag konnten wir noch an einem Ausflug nach Bartrès teilnehmen, dem Ort, an dem Bernadette bei ihrer Tante lebte um sich von ihrer Erkrankung zu erholen und die Schafe zu hüten.
Alle schafften den beschwerlichen Aufstieg zur Scheune, wo man sich wieder tief verbunden mit der Lebensgeschichte von Bernadette fühlt.
Nach einem Abschiedsgottesdienst, geleitet von unserem Weihbischof, verließen uns die per Flugzeug angereisten Pilger, der Weihbischof und die Wallsfahrtsorganisatorin Doris Fass. Für uns Buspilger begann dienstags eine mühsame Heimreise. Leider war die Auswahl des zur Zwischenübernachtung und die Auswahl des Restaurants zum Nachtessen nicht glücklich gewählt. Das Pilgerbüro hatte einfach nicht bedacht, dass ein Großteil der Pilger gehbehindert und hohen Alters sind.
Nichtsdestotrotz starteten wir am letzten Tag unserer Pilgerreise frühmorgens um sieben Uhr Richtung Ars, um dem Pfarrer von Ars Ehre zu erweisen und einen schönen, stimmungsvollen Gottesdienst gemeinsam mit den übrigen Buspilgern zu feiern. Gegen Abend kehrten wir voller neuer Eindrücke, Dankbarkeit, Verbundenheit und guter Gedanken, wohlbehalten nach Hause zurück.
Ich persönlich werde die nächste Lourdes- Pilgerreise unseres Bistums gerne wieder als Pilgerärztin begleiten. Ich hoffe, dass auch unser Pfarrer Matthias Holzapfel wieder dabei sein wird. Ich wünsche mir sehr, dass viel mehr Christen aus unserer Gemeinde dabei sein werden.
Ich verspreche Ihnen, eine Pilgerfahrt nach Lourdes ist ein tiefgreifendes einmaliges Erlebnis, auch ohne spektakuläres Wunder.
Isabella Kirsch