Die neue Gottesdienst-Ordnung liegt in den Kirchen aus und kann hier heruntergeladen werden.Gottesdienst-Ordnung Monat Juni 2023
Liebe Schwestern und Brüder,
wenn wir Kindern erklären wollen, was die Kirche ist, so denke ich werden viele von uns sagen, es ist das Haus Gottes. Aber was heißt das „Das Haus Gottes“? Dieser Tage hatte ich ein interessantes Gespräch mit einem Vertreter der eritreisch-orthodoxen Gemeinde. Wir stehen vor der Brebacher Kirche und plötzlich sagt er „Ihre Kirche ist offen!“ Und ich antworte: „Natürlich, sie ist tagsüber immer geöffnet. Die Menschen sollen jederzeit Gelegenheit haben, sie zu besuchen. Es kommen Menschen, die einfach einen Moment der Stille genießen wollen, die ein Anliegen vor Gott bringen wollen. Im Winter, wenn es kalt ist, kommen Obdachlose, die sich aufwärmen (deshalb stelle ich eine Kanne Tee und Becher hinein) oder sie wollen einfach nur ihr Handy aufladen, auch das ist möglich. Und bei schlechtem Wetter kommen des Öfteren Eltern oder Großeltern mit ihren Kindern oder Enkeln und nutzen die Spielecke. In der Kirche ist es nämlich trocken und warm. Und nebenbei lernen die Kinder den Kirchenraum kennen und wahrscheinlich nutzen auch die Eltern und Großeltern diese Zeit zum persönlichen Innehalten. Und für viele Kinder ist es ein besonderes Erlebnis bei der Mutter Gottes eine Kerze anzuzünden. Die Kirche ist eben ein Haus für die Menschen.“ Erstaunt antwortet mein Gesprächspartner: „Aber die Kirche ist ein Haus Gottes.“ Meine spontane Antwort: „Ein Haus, wo keine Menschen sind, da muss auch Gott nicht sein.“ Mein Gegenüber nickt „Ja, da haben sie Recht.“
Liebe Schwestern und Brüder, Gott sei Dank!
In Brebach und in Bübingen können wir unsere Kirchen tagsüber geöffnet lassen. Damit sie von den Menschen besucht werden können. Zum Beten, zum Verweilen, zum Aufwärmen, zum Spielen. Und alle haben dabei die Möglichkeit, auch Gott zu erfahren. Deshalb gibt es auch in allen Kirchen eine Spielecke. Leider Gottes gibt es bei der Güdinger Kirche das Problem der gegenüber liegenden Schulen. Es gab bei den Versuchen, die Kirche geöffnet zu lassen, häufig Probleme mit Verunreinigungen und Beschädigungen. Bei geschlossener Kirche haben wir diese nur im Umfeld. Ein Dank an Frau Geistel, die sie immer wieder beseitigt.
Aber der spontane Gedanke aus meinem Gespräch vor der Brebacher Kirche beschäftigt mich seitdem immer wieder. Kann ein Haus ohne Menschen ein Gotteshaus sein? Was denken Sie?
Herzliche Grüße
Ihr Pastor